Diese Aufbewahrungsfristen für Privatpersonen sollte jeder kennen (inkl. Tabelle & PDF)
25. April 2024
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5. September 2023
CAGR entschlüsselt: Wie du das langfristige Wachstumspotenzial von Aktien bewertest und die Kennzahl für dich nutzt.
Die CAGR zeigt das durchschnittliche jährliche Wachstum eines Investments und berücksichtigt den Zinseszinseffekt.
Mit der richtigen Formel ist die CAGR-Berechnung einfach. Sie basiert auf Anfangs- und Endwert und der betrachteten Zeitspanne.
Die CAGR glättet Schwankungen und gibt einen klaren Überblick über die Performance eines Investments über die Zeit.
Die CAGR sollte nicht allein betrachtet werden. In Kombination mit anderen Aktienkennzahlen wie dem P/E oder der Dividendenrendite erhältst du ein vollständiges Bild.
Du vertraust bei der Auswahl von Aktien am liebsten auf dein Bauchgefühl? Verständlich! Wahrscheinlich bist du damit auch nicht allein. Es kann sich aber durchaus lohnen, sich auch mal mit den technischen Details und Kennzahlen auseinanderzusetzen. Sobald du das gemacht hast, wirst du sehen, dass es eigentlich gar nicht so kompliziert ist.
Die Abkürzung „CAGR“ steht für „Compound Annual Growth Rate“, zu Deutsch: zusammengesetzte jährliche Wachstumsrate. Per Definition handelt es sich also um eine Kennzahl, die das durchschnittliche jährliche Wachstum eines Investments über einen bestimmten Zeitraum misst. Dabei wird berücksichtigt, dass Gewinne im Laufe der Zeit reinvestiert werden, wodurch ein Zinseszinseffekt entsteht.
Das Besondere am CAGR ist, dass es ein glattes jährliches Wachstum zeigt, unabhängig von den Schwankungen, die während des betrachteten Zeitraums auftreten können. Es gibt AnlegerInnen also einen klaren Überblick darüber, wie gut ein Investment im Laufe der Zeit performt hat, ohne dass kurzfristige Schwankungen das Bild verzerren.
Deine Freundin hat einen kleinen Laden, in dem sie Strickutensilien verkauft. Sie ist nicht besonders ordentlich mit ihren Büchern, kennt aber die Verkaufszahlen von 2016 und 2021. Mit diesen beiden Zahlen lässt sich bereits die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate berechnen. Das Resultat der CAGR-Analyse zeigt in Prozent, um wie viel der analysierte Wert durchschnittlich jedes Jahr zugenommen hat.
Du siehst: Die zu analysierende Variable kann durchaus variieren. Obwohl die CAGR in der Aktienbewertung häufig vorkommt, muss die durchschnittliche jährliche Steigerungsrate nicht unbedingt auf Bilanzdaten oder der Gewinn- und Verlustrechnung basieren. Aspekte wie Verkaufszahlen oder Webseitenbesuche können ebenfalls wertvolle Informationen liefern.
Dabei gilt: Die CAGR eignet sich vor allem für Daten mit geringen Schwankungen und zur ersten Orientierung. Je länger der betrachtete Zeitraum, desto aussagekräftiger wird die Kennzahl. Bei einem unstetigen Grundwert, kurzen Analysezeiträumen oder negativen Daten verliert die CAGR jedoch an Bedeutung. Sie eignet sich daher nicht zur Risikobewertung oder zum endgültigen Vergleich verschiedener Investitionsoptionen.
Die Berechnung des CAGR mag auf den ersten Blick kompliziert erscheinen. Aber keine Sorge, mit der richtigen Formel kriegen wir die Wachstumsrate schnell heraus! Um die CAGR zu ermitteln, teilt man den festgelegten Endwert durch den Anfangswert. Der Endwert steht dabei für den Wert des Investments am Ende des betrachteten Zeitraums. Der Anfangswert ist der Wert des Investments zu Beginn des Zeitraums.
Das „n“ in den nachstehenden Gleichungen zeigt uns, wie viele Jahre wir zurückreisen. Wenn du zum Beispiel 2015 angefangen hast zu investieren und 2020 schauen willst, wie’s gelaufen ist, dann sind das 5 Jahre – also ist n 5.
N = letztes betrachtetes Jahr – erstes betrachtetes Jahr
Wenn nun du den Wert von 2020 durch den von 2015 teilst, siehst du, wie viel Wachstum du insgesamt hattest. Über die n-te Wurzel teilen wir dieses Wachstum auf jedes Jahr auf. Und wegen des Zinseszinses können wir nicht einfach durch die 5 Jahre teilen. Zum Schluss ziehen wir noch 1 ab und multiplizieren mit 100 – und voilà, schon haben wir unseren Prozentsatz.
Da rein mathematisch der Exponent „1 durch n“ identisch ist mit der n-ten Wurzel, kann man die Formel auch wie folgt darstellen:
Stell dir vor, du hast vor 5 Jahren in eine Aktie investiert, die damals 100 Euro wert war. Heute sind es 200 Euro. Um die Wachstumsrate zu berechnen, setzt du die Werte in die Formel ein:
Das ergibt ein CAGR von etwa 14,87 %. Das bedeutet, dass deine Investition im Durchschnitt jedes Jahr um 14,87 % gewachsen ist.
Manchmal will die CAGR-Formel aufgrund ihrer mathematischen Beschaffenheit nicht so, wie wir es gerne hätten. Vor allem, wenn der Startwert negativ ist, kann sie uns keine brauchbaren Ergebnisse liefern. Schauen wir uns verschiedene Kombinationen von Anfangs- und Endwerten an und checken, wann die CAGR-Formel uns im Stich lässt.
Ein einfaches Beispiel: Wenn du mit einem Startwert von null beginnst und er dann steigt, kommst du bei der Rechnung „Endwert geteilt durch Startwert“ ins Straucheln. Warum? Weil du durch Null teilst, und das geht in der Mathematik einfach nicht. Das Ergebnis wäre unendlich groß, und das hilft uns nicht wirklich weiter, wenn wir ein Unternehmen bewerten wollen.
Anfangswert | Endwert | Formel |
Positiv | Positiv | Anwendbar |
Positiv | Null | Anwendbar |
Positiv | Negativ | Nicht anwendbar |
Null | Positiv | Nicht anwendbar |
Negativ | Positiv | Nicht anwendbar |
Negativ | Null | Nicht anwendbar |
Negativ | Negativ | Anwendbar bei steigenden Werten, nicht anwendbar bei sinkenden Werten |
Angenommen, du hättest 2010 genau 1.000 US-Dollar in Apple und Amazon investiert. Jetzt möchtest du wissen, welche Aktie dir innerhalb von zehn Jahren die höhere Wachstumsrate beschert hat.
Betrachtungszeitraum | 10 Jahre (2010 bis 2020) |
Investition 2010 | Jeweils 1.000 Euro |
Endbetrag Apple 2020 | 12.602 Euro |
Endbetrag Amazon 2020 | 18.072 Euro |
CAGR Apple:
CAGR Amazon:
Insgesamt ist die CAGR von Amazon also um fünf Prozentpunkte höher als die von Apple und in diesem Fall der Gewinner.
Excel ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es um Finanzberechnungen geht. Auch die CAGR lässt sich mit wenigen Schritten einfach ermitteln. Hier haben wir für dich eine Excel-Vorlage erstellt, in der wir die CAGR-Formel hinterlegt haben. Diese Vorlage kannst du als Online-Rechner für die CAGR verwenden. Oder du folgst unserer Anleitung:
Angenommen, du hast die Werte aus dem vorherigen Beispiel: Anfangswert 100 Euro in Zelle A1, Endwert 200 Euro in Zelle A2 und die Zeitspanne von 5 Jahren in Zelle A3. Nach Eingabe der Formel in Zelle A4 zeigt Excel dir die CAGR von etwa 14,87 % an.
Du möchtest den einfachen Weg gehen und statt einer eigenen Berechnung lieber auf die Profis vertrauen? Eigene Berechnungen tragen sicher dazu bei, ein tieferes Verständnis für die Kennzahlen und die dahinterliegenden Daten zu entwickeln. Eine eigene Berechnung kann zusätzlich dann hilfreich sein, wenn du spezifische Zeiträume betrachten möchtest, die für deine Investitionsstrategie relevant sind. Wenn du aber nur eine schnelle Information benötigst, kannst du auch auf andere Quellen zurückgreifen. Die CAGR einer Aktie wird häufig an verschiedenen Stellen veröffentlicht:
Die CAGR ist eine weit verbreitete Kennzahl in der Finanzwelt, aber wie bei allen Metriken hat sie sowohl Vorteile als auch Grenzen. Lass uns beide Aspekte genauer betrachten:
Vorteile der CAGR:
Grenzen der CAGR:
Wie schwerwiegend die übermäßige Vereinfachung ist und wie falsch die Annahme konstanten Wachstums ist, wird so richtig klar, wenn du folgende Grafik betrachtest. Die CAGR ist in beiden Fällen die gleiche, aber innerhalb dieses Zeitraumes sieht das Bild völlig unterschiedlich aus:
Die CAGR ist zweifellos eine wertvolle Kennzahl, um das Wachstum eines Unternehmens über die Zeit zu verstehen. Aber wie steht es im Vergleich zu anderen gängigen Aktienkennzahlen?
CAGR und sein Stellenwert:
Vergleich mit anderen Kennzahlen:
Die Aktien-Selektion ist eine Kunst. Am besten beschäftigst du dich mit verschiedenen Bewertungskennzahlen, um dir ein vollständiges Bild zu verschaffen. Die oben genannten Kennzahlen sind nur einige, die dafür infrage kommen. In diesem Artikel haben wir für dich zusammengefasst, welche Kennzahlen du kennen solltest und wie du sie einordnest.
Keine Ahnung von der Börse? So geht’s:
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Ein Börsencrash ist keine Katastrophe. Behalte einen kühlen Kopf und sitze die Kursschwankungen einfach aus. Ganz Mutige kaufen jetzt sogar nach. Warum das sinnvoll sein kann.
Disclaimer: Aktien, Fonds und ETFs unterliegen Kursschwankungen; damit sind Kursverluste möglich. Bei Wertpapieren, die nicht in Euro notieren, sind zudem Währungsverluste möglich. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die Zukunft. Die Auswahl der Wertpapiere und sonstigen Finanzinstrumente dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar.