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Wie sinnvoll sind Aktien-Sparpläne? 11 Broker im Vergleich

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Du möchtest regelmäßig in Einzelaktien investieren? Mit einem Aktien-Sparplan geht das einfach. Hier erfährst du alles Wichtige dazu.

Inhalt

Was ist ein Aktien-Sparplan?

Ist ein Aktien-Sparplan sinnvoll für mich?

Wie wähle ich den passenden Aktien-Sparplan aus? Tipps für den Vergleich

Vergleich: So findest du den richtigen Broker für deinen Aktien-Sparplan

herMoney-Tipp

Das Wichtigste auf einen Blick

Mit Aktien-Sparplänen kannst du schon für wenig Geld regelmäßig in eine oder mehrere deiner Lieblingsaktien investieren.

Sei dir bewusst, dass du mit Aktien-Sparplänen ein höheres Risiko eingehst als mit breit gestreuten ETF-Sparplänen.

Beim Vergleich von Aktien-Sparplänen wirst du feststellen, dass sich die Kosten der einzelnen Broker stark unterscheiden. Scalable * und Trade Republic * sind die einzigen kostenlosen Aktien-Sparplan-Anbieter in unserem Test. Sparpläne ab einem Euro Mindestrate gibt es derzeit nur bei ING und Scalable.

Was ist ein Aktien-Sparplan?

Stell dir vor, du würdest dir gerne ein neues E-Bike kaufen. Aber auf einen Schlag kannst du es dir nicht leisten. In dem Fall denkst du vielleicht darüber nach, dein Traumrad auf Raten zu kaufen. Was bei E-Bikes möglich ist, gibt es auch bei Aktien. Der Kauf auf Raten funktioniert ganz bequem mit einem sogenannten Aktien-Sparplan, wie ihn inzwischen einige Banken und Broker anbieten.

Mit einem Aktien-Sparplan investierst du regelmäßig, meistens Monat für Monat, in eine Aktie deiner Wahl. Eine Aktie ist bekanntlich ein Anteilsschein an einem Unternehmen. Wenn du eine ganze Aktie gekauft hast, dann bist du zu einer Miteigentümerin an diesem Unternehmen geworden. Wenn das Unternehmen Gewinne auszahlt, dann hast du zum Beispiel Anspruch auf deinen Anteil am Gewinn.

Alle Infos findest du auch in unserem Podcast:

Ist ein Aktien-Sparplan sinnvoll für mich?

Vorteil: Auch wenn du wenig Geld hast, kannst du teure Aktien erwerben!

Du buchst deinen Urlaub über Booking.com? Vielleicht möchtest du dir eine Aktie von dem Unternehmen kaufen. Du wirst schnell sehen, dass du eine ganz schöne Summe in die Hand nehmen musst, um dich an Booking.com zu beteiligen. Eine Aktie kostet aktuell 2.039 Euro. Klar, dass sich das nicht jeder leisten kann. Mit einem Aktiensparplan kannst du also optisch teure Aktien in mehreren Raten erwerben.

Nachteile: Aktien-Sparpläne sind teuer und riskant

Beim Ratenkauf von E-Bikes oder TV-Geräten zahlst du zum Teil Zinsen. Beim Aktienkauf auf Raten musst du zwar keine Zinsen abführen, aber es fallen in aller Regel bei jedem Kauf bestimmte Gebühren an. Klar ist deshalb: Wer es sich leisten kann, fährt in der Regel billiger, eine oder gleich mehrere Aktien auf einen Schlag zu erwerben. Denn die Kaufgebühr fällt dann nur einmal an.

Aber es gibt noch andere Nachteile und Risiken, die du kennen solltest: Wenn du nur eine oder wenige Aktien hast, ist dein Kapital nicht breit gestreut.

Fachleute sprechen von einem sogenannten Klumpenrisiko. Das bedeutet, dass du von der Wertentwicklung einer oder weniger Aktien abhängig bist. Geht das eine Unternehmen pleite, in deren Aktie du regelmäßig investierst, verlierst du womöglich dein ganzes Geld. Einzelne Aktien sind also erheblich riskanter als zum Beispiel international breit gestreute börsengehandelte Indexfonds (ETFs).

Aktien- oder doch lieber ETF-Sparplan?

Mit einem international breit gestreuten Aktien-ETF-Sparplan investierst du gleichzeitig in viele verschiedene Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Regionen. Wenn einer von diesen vielen Werten nicht so gut läuft, gleicht sich das oftmals dadurch aus, dass andere Werte besser abschneiden. Wie wichtig und sinnvoll das ist, hat gerade erst der Ukraine-Schock wieder gezeigt.

Für den langfristigen Vermögensaufbau gelten Aktien-ETF-Sparpläne zum Beispiel im Rahmen eines Weltportfolios daher als erste Wahl. Experten empfehlen, Aktien-Sparpläne auf einzelne Titel nur als Ergänzung zu einer breit gestreuten Anlage abzuschließen. Du solltest daher sicherheitshalber nur einen kleinen Teil deines Anlagebetrags auf Einzelaktien setzen. Sofern du aber bereits über ein breit gestreutes Depot verfügst, spricht auch nichts dagegen, mit einem kleineren Anlagebetrag ein etwas größeres Risiko einzugehen und in Einzelaktien zu sparen. Wichtig ist, dass dir dieses größere Risiko bewusst ist und du es auch eingehen möchtest.

Wie wähle ich den passenden Aktien-Sparplan aus? Tipps für den Vergleich

Welche Aktien eignen sich für einen Sparplan?

Welche Aktien du per Sparplan erwerben kannst, kommt auf das Angebot deiner Bank oder deines Brokers an. Es gibt Institute wie zum Beispiel DKB, die ausschließlich die DAX-Titel führen. Und Anbieter wie maxblue, Targobank oder Smartbroker, die hauptsächlich Sparpläne auf deutsche und ein paar wenige internationale Aktien offerieren. Anders ist es zum Beispiel bei Comdirect, Consorsbank, ING, Scalable Capital oder Trade Republic, die auch viele internationale Aktien zum Ratenkauf anbieten. Die Aktien von Booking.com und Lindt & Sprüngli zählen zu den Lieblingen der Sparplananlegerinnen.

Kurz-Porträt der Aktien von Booking.com und Lindt & Sprüngli 

erwartetes KGV für 2023 Bewertung Chance  Risiko
Booking.com 18,75 leicht unterbewertet 4 mittel
Lindt & Sprüngli 36,46 leicht überbewertet 2 mittel

Legende: KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis, Chance = Gesamtbewertung des Potentials (0 = schlecht, 4 = top)
Quelle: onvista, 08.01.2023

Sinnvoll sind Aktien-Sparpläne bei Anbietern, bei denen der sogenannte Bruchteilserwerb von Aktien möglich ist. Der Bruchteilserwerb funktioniert so: Angenommen, 2.000 Kund*innen möchten jeweils für 50 Euro Booking-Aktien kaufen. Dann bündelt die Bank alle Kundenaufträge zu einer großen Order und kauft für rund 100.000 Euro Booking-Aktien. Anschließend werden die Aktien beziehungsweise die Bruchstücke davon den Kundendepots gemäß ihrem Anteil gutgeschrieben.

Bleiben nach der Abrechnung der Sammelorder Aktienbruchstücke übrig oder wurden zu viele Aktien erworben, veräußert die Bank diese überzählen Aktien oder verwahrt sie in einem eigenen Bruchstückdepot. Übrigens: Sobald Anleger*innen eine ganze Aktie ihr Eigen nennen, dürfen sie zur Hauptversammlung gehen und bekommen auch das Recht auf eine Dividendenzahlung. Vorher bringt dir dein Aktien-Sparplan leider keine Dividende ein.

Erhältlich sind Aktien-Sparpläne mit Bruchteilserwerb zum Beispiel bei Comdirect, Consorsbank, DKB, ING, maxblue, Scalable Capital und Trade Republic. Die 1822 direkt plant ihr Angebot von rund 1150 Aktiensparplänen im 2. Quartal 2022 zu starten, auch hier wird es den Bruchteilserwerb geben.

Bei anderen Anbietern wie zum Beispiel Smartbroker, sbroker und der Targobank ist der Bruchteilserwerb derzeit nicht möglich. Dort wird das monatlich gesparte Geld erst einmal angesammelt, bis genug für den Aktienkauf da ist.

Vorsicht vor Derivaten!

Es gibt auch Anbieter am Markt, die bei genauerem Hinsehen nicht das Sparen in echte Aktien ermöglichen. Stattdessen bieten sie an, in Derivaten zu sparen, die lediglich die Wertentwicklung der Aktien nachbilden. Man wird also nicht selbst Aktionärin, sondern Gläubigerin des Unternehmens, das die Teilanteile auf diese Aktien herausgibt.

Wer zum Beispiel beim Anbieter Vivid Money mit Aktien sparen will, investiert eigentlich in Derivate der CM-Equity AG. Das Problem: Dabei wird man nicht wirklich Aktionär des Wunsch-Unternehmens, bekommt daher auch keine Aktionärsrechte wie zum Beispiel den Anspruch auf die Dividende. Und man trägt das Risiko, dass der Emittent des Derivats womöglich pleitegeht.

Vergleich: So findest du den richtigen Broker für deinen Aktien-Sparplan

Wo bekomme ich Aktien-Sparpläne?

Aktien-Sparpläne bekommst du bei einigen Banken und Online-Brokern – aber nicht bei allen. Wie die Recherchen von herMoney ergeben haben, gibt es sie derzeit zum Beispiel bei folgenden Instituten:

Andere bekannte Institute wie flatex oder Onvista Bank haben derzeit keine Aktien-Sparpläne im Angebot.

Broker für Aktien-Sparpläne im Vergleich

Web-Adresse Anzahl Aktien-Sparpläne  insgesamt Mindestsparrate pro Online-Ausführung  Preismodell pro Ausführung (1) Depotgebühr pro Jahr bei aktivem Aktien-Sparplan Bruchteilserwerb möglich?
comdirect.de * ca. 450 25 € 1,50% 0 € ja
consorsbank.de * 590 10 € 1,50% 0 € ja
dkb.de 40 50 € 1,50 € 0 € ja
ing.de * 578 1 € 1,75% 0 € ja
maxblue.de * 118 25 € (2) 1,25% 0 € ja
sbroker.de * 607 50 € 2,50% 0 € (3) nein
scalable.capital * >1000 1 € 0 € 0 € ja
smartbroker.de * 100 125 € 0,2%, mind. 0,80 € 0 € nein
targobank.de 76 50 € 2,5 %, ab 1,50 € (4) 2,50 € pro Monat (5) nein
traderepublic.com * >2500 10 € 0 € 0 € ja (6)
1822direkt * (7) 1.154 25 € 1,50%, Mindestens 1,50 € 0 € ja

Stand: 18.03.2022, Bankangaben / eigene Recherchen

k. A = keine Angabe;
1) in € oder Prozent vom Anlagebetrag;
2) Flexible Sparrate im Abräumverfahren: Wertpapierkauf wird ab 25 € Sparrate ausgeführt;
3) ab 1 Sparplantransaktion im Quartal, sonst: 11,97 € im Quartal. Bei jeder Belastung mit Depotentgelt wird im Folge-Quartal ein Orderguthaben im Wert von 11,97 € eingestellt;
4) genauer: 2,5 % vom Ordervolumen, min. 1,50 €, max. 3,00 € (Kostenlose Ausführung im Plus Depot der Targobank möglich);
5) genauer: 2,50 € p. M.; entfällt z.B. bei Nutzung des Online-Postfachs. Im Direkt-Depot fällt kein Depotentgelt an.
6) Bruchteilserwerb nur im Rahmen von Sparplänen möglich
7) Einführung Ende Q2/2022

Vergleich: Was kosten Aktien-Sparpläne?

Bei Aktien-Sparplänen kommt es in puncto Kosten darauf an, welches Gebührenmodell deine Bank vorsieht. Bei Instituten wie Trade Republic und Scalable Capital gibt es kostenlose Aktien-Sparpläne. Bei anderen hingegen werden zum Teil Mindestgebühren fällig (bei Smartbroker sind es zum Beispiel 80 Cent, bei der Targobank 1,50 Euro).

Besonders gängig sind bei Aktien-Sparplänen prozentuale Gebühren. Bei maxblue sind es zum Beispiel 1,25 Prozent des Anlagebetrags, bei Consorsbank und Comdirect sind es 1,5 Prozent, bei der ING 1,75 Prozent. Bei der Targobank sind es sogar 2,5 Prozent, sofern nicht die Mindestordergebühr von 1,50 Euro greift. Mindestgebühren schlagen vor allem bei kleinen Sparraten deutlich zu Buche.

Tipp: Du bist bei einer Bank Kundin, die eine Mindestgebühr verlangt? Dann kannst du dir überlegen, lieber seltener, dafür aber mit einer höheren Rate zu sparen.

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Zahlen Kunden von Aktien-Sparplänen Depotgebühren?

Viele Banken verlangen von Kunden, die einen Aktien- oder auch einen ETF-Sparplan unterhalten, generell keine Depotgebühren. Dazu zählen zum Beispiel comdirect, Consorsbank, DKB, ING, maxblue, Scalable, Smartbroker, Trade Republic und demnächst auch 1822 direkt. Beim sbroker ist das Depot ab einer Sparplantransaktion pro Quartal umsonst.

Wie lange bindet man sich mit einem Aktien-Sparplan?

Du kannst jederzeit mit dem Sparen pausieren, deine Sparplan-Rate anpassen oder den Sparplan ganz stoppen. Allerdings musst du beachten, dass die Anbieter von Sparplänen eine Mindestsparrate vorschreiben, die du nicht unterschreiten kannst. Die niedrigste Mindestrate gibt es bei der ING und bei Scalable – hier beträgt sie nur einen Euro. Bei Trade Republic und Consorsbank sind es zehn Euro, bei anderen Brokern beläuft sie sich meist auf 25 oder 50 Euro pro Rate.

Wie eröffnet man einen Aktien-Sparplan?

Ein Wertpapierdepot zu eröffnen, ist inzwischen bequem von zu Hause aus möglich. Du klickst auf der Internetseite der Bank oder des Brokers deiner Wahl auf die Anmeldestrecke und füllst die erforderlichen Daten aus. Im nächsten Schritt musst du dich mithilfe deines Ausweises legitimieren. Das geht meistens direkt von zu Hause aus, da immer mehr Banken die Video-Identifizierung ermöglichen.

Wenn du das Depot eröffnet hast, kannst du einen Sparplan einrichten. Dafür legst du fest, wie viel Geld und in welchem zeitlichen Abstand du investieren möchtest.

herMoney-Tipp

Deine Bank bietet keine Aktien-Sparpläne an? Dann kannst du bei einem anderen Institut ein Zweitdepot eröffnen. Beim Vergleich verschiedener Broker für Aktien-Sparpläne kannst du neben dem Preis auch auf die Gestaltung der Webseite achten. Findest du dich gut zurecht? Gibt es ein Service-Telefon?

Zum Weiterlesen: Welche Aktien momentan im Trend sind – und welche noch als Geheimtipps gelten – erfährst du hier. Außerdem verraten wir dir, welche Aktien für sicherheitsbewusste Anfängerinnen interessant sein könnten.

* Disclaimer & Hinweis zu externen Links: Die Auswahl der Broker dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Kaufempfehlung dar. Trotz sorgfältiger Recherche erhebt herMoney keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. In den Tabellen befinden sich Links, die zum jeweiligen Broker führen. Wenn du daraufklickst, erhält herMoney eine kleine Provision. Diese Provision hat die Auswertung der Broker aber nicht beeinflusst.

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Brigitte Wallstabe-Watermann

Brigitte Wallstabe-Watermann schreibt als freie Autorin für renommierte Finanz-Medien. Die Diplom-Volkswirtin und Diplom-Journalistin hat die Deutsche Journalistenschule besucht und gemeinsam mit ihren Kollegen von finanzjournalisten.de den Bestseller „Anlagen mit ETF“ für die Stiftung Warentest geschrieben.