So niedrig ist die durchschnittliche Rente von Frauen in Deutschland
30. November 2023
Frauen sind häufiger von Altersarmut betroffen als Männer. Grund genug, sich die Zahlen genau anzuschauen und vorzusorgen!
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15. April 2024
Weißt du über deine Rentenlücke Bescheid? Mit unserem Altersvorsorge-Rechner erfährst du, ob dir dein Geld später reicht.
Die gesetzliche Rente wird in Deutschland in Zukunft kleiner ausfallen. Schätzungen zur Folge wird das Netto-Rentenniveau bis 2035 bei rund 46 Prozent liegen.
Du kannst diese Rentenlücke schließen. Dazu musst du allerdings erst berechnen, wie hoch deine persönliche Rentenlücken überhaupt ausfallen wird. Im herMoneyCLUB unterstützen wir dich dabei.
Neben deiner potenziellen Rente und deinem Bedarf solltest du Faktoren wie Steuern und die Inflation in deine Berechnung mit einfließen lassen.
Theoretisch wäre alles so einfach: Wir arbeiten einige Jahre, zahlen regelmäßig Geld ein und wenn wir alt sind, können wir dieses Geld nutzen und unseren Ruhestand finanzieren. Eine gute Idee, die jedoch nicht mehr aufgeht.
Besonders Frauen sollten sich mit der Rentenlücke beschäftigen. Denn sie sind am ehesten von einer niedrigen Rente und Altersarmut bedroht. Dafür hat sich sogar ein Begriff etabliert: Der Gender Pension Gap. Dessen Zahlen sind alarmierend. Frauen bekommen sage und schreibe fast 30 Prozent weniger Rente als Männer. Aus diesem Grund solltest du dich so früh wie möglich um deine Altersvorsorge – und damit die Rentenlücke – kümmern.
Was es damit auf sich hat und wie dir ein Rentenlückenrechner helfen kann, um auch im Alter einen gewissen Standard zu halten, zeigen wir dir im folgenden Beitrag.
Schon jetzt wissen wir, dass die gesetzliche Rente in Deutschland von Jahr zu Jahr kleiner ausfallen wird. Das bedeutet: Sofern sich an dem System nichts ändert, bekommst du wahrscheinlich eine deutlich geringere Rente als deine Eltern heute. Da tut sich also eine Lücke auf – die oft zitierte Rentenlücke.
Deine persönliche Rentenlücke ist die Differenz zwischen deinem letzten monatlichen Nettoeinkommen und deiner Rente aus der gesetzlichen Altersversorgung. Schätzungen zu Folge wird das Netto-Rentenniveau bis 2034 vermutlich bei rund 46 Prozent liegen und eine Rentenlücke von 54 Prozent mit sich bringen.
Verlässt du dich heute nur auf die staatliche Rente, kannst du an deinem Lebensabend höchstwahrscheinlich keine großen Sprünge mehr machen.
Das klingt ziemlich erschreckend und sollte dir zu denken geben. Gut, dass das Wissen über die Rentenlücke der erste Schritt in die richtige Richtung ist. Ab jetzt kannst du das Problem anpacken. Dafür gibt es wirklich viele Optionen, auf die wir später zu sprechen kommen.
Es kann aber auch sein, dass du den Finanzmangel, der die Rentenlücke bezeichnet, nicht automatisch als negativ empfindest. Schließlich ist der Betrag, den du im Alter benötigst, keine absolute oder gleichbleibende Größe. Vielleicht brauchst du im Alter sowieso weniger Geld, weil sich zum Beispiel deine Ansprüche ändern und du etwa kein Auto mehr fährst oder weniger verreist. Auf diese Eventualitäten solltest du dich jedoch nicht verlassen.
Um Gewissheit zu haben, solltest du deine Rentenlücke zumindest einmal berechnen. Das ist gar nicht so schwer. Nutze am besten einfach unseren Online-Rechner.
Tipp: In unserem herMoneyCLUB gehen wir auf das Thema Rentenlücke detailliert ein. Unser Team und renommierte Finanzexpertinnen helfen dir dabei, deine Lücke zu berechnen – und sie erfolgreich zu schließen.
Im Folgenden erklären wir dir im Detail, wie du deine Rentenlücke berechnen kannst:
Für die Berechnung deiner Netto-Rente musst du im ersten Schritt alles addieren, was du an Rente im Alter erwarten kannst. Dazu musst du wissen, wie hoch deine gesetzliche Rente in der Zukunft ausfallen wird. Deinen gesetzlichen Rentenanspruch musst du nicht berechnen, denn das erledigt die Deutsche Rentenversicherung (DRV) für dich. Unter der Prämisse, dass du bis zum Renteneintritt die gleichen Rentenbeiträge zahlst. Nachschauen kannst du die Höhe deiner voraussichtlichen gesetzlichen Rente in der Renteninformation.
Viele erhalten nicht nur die gesetzliche Rente, sondern können auch von anderen zu erwartenden Einnahmen profitieren. Vielleicht kannst du zusätzlich mit monatlichen Zahlungen aus privaten Rentenversicherungen oder Betriebsrenten rechnen. Vielleicht hast du eine Immobilie gekauft und streichst im Alter die Mieteinnahmen ein. Vielleicht erhältst du Dividenden aus deinem Wertpapiervermögen. Solche privaten Rentenansprüche musst du natürlich hinzurechnen.
Für die Berechnung der Rentenlücke ist es ebenfalls wichtig, deinen Rentenbedarf zu ermitteln. Die Frage, wie viel Geld man für die Rente braucht, ist allerdings nicht leicht und schon gar nicht absolut zu beantworten. Einerseits sinken im Ruhestand häufig Kosten: Einige haben zum Beispiel ihre Immobilie längst abbezahlt, andere das Autofahren aufgegeben. Andererseits steigen möglicherweise die Inflation und die Preise für Lebensmittel. Dazu später mehr.
Finanzberatungen empfehlen in der Regel, dass du etwa zwischen 70 und 80 Prozent deines letzten Nettogehalts als Untergrenze ansetzen solltest. Wirst du zum Ende deines Erwerbslebens also etwa 3.500 Euro netto verdienen, solltest du mit einem Rentenbedarf zwischen 2.450 Euro und 2.800 Euro rechnen.
Du möchtest dich nicht mit Durchschnittswerten zufriedengeben? In unserem Artikel „Wie viel Geld brauche ich im Alter?“ erklären wir, wie du deinen eigenen Excel-Rechner bauen und ermitteln kannst, wie viel Rente du tatsächlich brauchst.
Was du dir soeben ausgerechnet hast, kannst du im Ruhestand leider nicht vollständig behalten. Denn auch Rentner und Rentnerinnen zahlen in Deutschland Steuern – sofern der steuerpflichtige Teil der Rente den Grundfreibetrag von 11.604 Euro im Jahr überschreitet (Stand 2024).
Außerdem musst du auch in Rente weiterhin Beiträge an Kranken- und Pflegeversicherung abgeben. Der Beitragssatz für die Krankenversicherung liegt 2024 bei 14,6 Prozent, wovon allerdings die Deutsche Rentenversicherung, ähnlich wie der Arbeitgeber, die Hälfte übernimmt. Mit Kindern liegt der Beitragssatz für die Pflegeversicherung 2024 bei 3,4 Prozent, ohne Kinder bei 4 Prozent.
Darüber hinaus solltest du – wie oben bereits erwähnt – die Inflation mit beachten. Denn was dir heute noch an Geld für den Ruhestand reicht, könnte in einigen Jahren weniger wert sein. Durch die Inflation sinkt deine Kaufkraft. Während die durchschnittliche Inflationsrate 2020 noch bei 0,5 Prozent lag, stieg sie 2021 schon auf 3,1 Prozent, 2022 im Herbst sogar auf zehn Prozent. Mittlerweile ist sie wieder auf 2,5 Prozent gesunken (Stand: Februar 2024).
Wie sich die Inflationsrate in Zukunft entwickelt, lässt sich leider nur vermuten. Auch andere Angaben können sich ändern. Du berechnest deine Rentenlücke schließlich immer auf Basis deines heutigen Gehalts und deines Alters. Und wie bei allen Prognosen ist sie umso unsicherer, je weiter das Ereignis in der Zukunft liegt. Bis zu deinem Rentenbeginn kann – je nachdem wie alt du heute bist – noch viel passieren.
Ob Gehaltserhöhungen, Teilzeitarbeit, Elternzeiten, Arbeitslosigkeit, ein Sabbatical oder eine Berufsunfähigkeit, all das könnte sich auf die Höhe deines Gehalts auswirken. Damit hätte es auch Einfluss auf deine Altersrente und deine Rentenlücke.
Grundsätzlich gilt: Die Rentenlücke kannst du schließen, indem du entweder mehr ansparst, mehr verdienst, länger arbeitest oder deine Ansprüche im Alter zurückschraubst.
Wenn du dich nicht einschränken möchtest, könntest du die Rentenlücke schließen, indem du monatlich einen Teil deines Gehalts beiseitelegst und investierst. Wie viel du letztlich ansparen musst und kannst, ist individuell. Folgendes Beispiel zeigt dir, wie du deine Rentenlücke schließen könntest.
Zur Veranschaulichung: Dein monatliches Nettoeinkommen liegt bei 2.300 Euro. In der Rente benötigst du im besten Fall 80 Prozent davon, also 1.840 Euro. Im Durchschnitt wird deine Rente – zumindest nach jetzigem Stand – nur bei etwa 46 Prozent liegen, also bei 1.058 Euro (wir rechnen hier 46 Prozent von 2.300 Euro netto). Es fehlen dir monatlich 782 Euro.
Angenommen, du bist etwa 20 Jahre in Rente. Dann wären das fast 190.000 Euro, die du bis zur Rente angespart haben solltest.
Wie viel Geld du monatlich für die private Altersvorsorge auf die Seite legen müsstest, um dieses Sparziel zu erreichen, kannst du ganz leicht mit dem herMoney Rechner herausfinden:
Mit Sparbüchern und Tagesgeldkonten lässt sich das Sparziel sehr wahrscheinlich nicht erreichen. Besser wäre es, du investiert monatlich einen gewissen Betrag in ETFs oder Fonds. Wenn du etwas mutiger bist, können auch Aktien eine Option sein. Doch gerade die Altersvorsorge sollte sicher angelegt sein. Hier erfährst du mehr über die sichersten aktiven Fonds und ETFs .
Je früher du mit deiner Altersvorsorge anfängst, desto leichter wird es für dich, deine Rentenlücke zu schließen. Schließlich profitierst du mit jedem Jahr mehr vom Zinseszinseffekt.
Doch auch wenn du bereits mit der privaten Altersvorsorge angefangen hast, kann es sich lohnen, die Rentenlücke in regelmäßigen Abständen immer mal wieder neu zu berechnen. Lebensverhältnisse können sich schließlich ändern, weil zum Beispiel dein Einkommen steigt oder du Kinder bekommst. Wie sich Kindererziehungszeiten auf deine Rente auswirken, erfährst du hier.
Du willst deine Altersvorsorge in den Griff kriegen?
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.
Dieser Artikel wurde ursprünglich von Marilena Piesker am 06.09.2022 verfasst und zuletzt am 15.04.2024 von Katrin Gröh aktualisiert.