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Teilzeitarbeit während der Elternzeit ist für manche der perfekte Spagat zwischen Kinderbetreuung und Karriere. So gelingt er!
Während der Elternzeit darfst du 15 bis 32 Stunden pro Woche in Teilzeit arbeiten.
Vor allem kleine Unternehmen mit weniger als 15 Mitarbeitenden können den Antrag auf Teilzeit während der Elternzeit ablehnen.
Dann kannst du aber während der Elternzeit in einer anderen Firma tätig werden oder auf 520-Euro-Basis jobben.
Wer während der Elternzeit arbeiten möchte, wählt in der Regel Elterngeld Plus. Bei einem Hinzuverdienst von weniger als 50 % im Vergleich zu vor der Geburt drohen keine Kürzungen des Elterngeldes.
Dein Baby ist bald da? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt gibt es jede Menge zu organisieren. Eine wichtige Frage ist: Möchtest du während der Elternzeit arbeiten oder zu Hause bleiben? Wir erklären, wie eine Teilzeitarbeit während der Elternzeit aussehen kann und welche Vor- und Nachteile es gibt.
Grundsätzlich gilt: Alle Mütter und Väter haben einen Anspruch auf drei Jahre Elternzeit pro Kind. Du darfst sie bis zum 8. Geburtstag des Kindes nehmen. Während dieser Zeit haben Eltern ein Recht darauf, bis zu 32 Stunden pro Woche in Teilzeit zu arbeiten. „Gemäß der gesetzlichen Vorgaben, dürfen die Eltern während des Elterngeldbezuges bis zu 32 Wochenstundenerwerbstätig sein. Hierbei ist es unabhängig, ob Basiselterngeld oder Elterngeld Plus bezogen wird“, so Annett König vom Amt für Jugend und Familie der Stadt Leipzig. Kam das Kind vor dem 1. September 2021 zur Welt, dürfen Papa oder Mama nur 30 Stunden wöchentlich tätig sein.
Wichtig ist der monatliche Durchschnitt der Arbeitszeit. Du darfst also durchaus eine Woche lang Überstunden machen und zum Beispiel 35 Stunden arbeiten, wenn du im gleichen Monat in einer anderen Woche nur 25 beziehungsweise 29 Stunden beschäftigt bist. Hauptsache, der Durchschnitt deiner wöchentlichen Arbeitszeit übersteigt die 30 beziehungsweise 32 Stunden nicht.
Prinzipiell darfst du während deiner Elternzeit zwar auch weniger als 15 Stunden, also zum Beispiel nur einen Tag pro Woche, in Teilzeit arbeiten gehen, jedoch brauchst du dafür die Zustimmung deines Arbeitgebers. Diese kann, muss er dir aber nicht erteilen.
Ja, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind.
Dazu gehören folgende Gründe:
Du darfst während deiner Elternzeit einen 520-Euro-Job (vor dem 1. Oktober 2022: 450-Euro-Job) oder eine Teilzeitstelle bei einem anderen Unternehmen annehmen. Vor allem dann, wenn dir dein jetziger Arbeitgeber keine Teilzeitstelle anbieten kann. Ein Teilzeiterwerb auf selbstständiger Basis ist dann ebenfalls kein Problem, sofern du ihm nicht länger als 32 Wochenstunden nachgehst.
Du musst die Teilzeittätigkeit während der Elternzeit bei einem anderen Arbeitgeber bei deiner aktuellen Chefin beantragen. Das geht ganz einfach mit einem formlosen Schreiben, das auch eine Beschreibung deines Jobs bei dem anderen Unternehmen enthält. Deine Vorgesetzten dürfen deinen Antrag zwar prinzipiell binnen vier Wochen ablehnen, brauchen dafür aber einen triftigen Grund.
Beachte bei deinen Plänen, dass du dich an die Vorgaben deines Arbeitsvertrages hältst, du also zum Beispiel nicht bei einem Konkurrenten anfängst.
Arbeitest du während der Elternzeit in Teilzeit, fällt dein Gehalt natürlich geringer aus als bei einem Vollzeitjob. Du kannst jedoch versuchen, so zu verhandeln, dass dir nicht zu viel Gehalt entgeht, zum Beispiel, weil es sowieso mal wieder Zeit für eine Gehaltsverhandlung ist. Dann würde dein Gehalt pro Stunde steigen und die neue Teilzeitbeschäftigung reißt kein allzu großes Loch in deinen Geldbeutel.
Durch die Steuerprogression kann es unter Umständen sein, dass sich dein Stundenlohn netto sogar erhöht, wenn du von Vollzeit in Teilzeit wechselst. Kalkuliere deine Gehaltseinbußen vorab am besten mit dem Teilzeitrechner des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Zusätzlich bekommst du Elterngeld gezahlt. Es fällt jedoch geringer aus, je mehr du in deinem Job verdienst. Mehr zum Thema Elterngeld liest du in diesem Artikel.
Wie hoch könnte denn der monatliche Kontostand sein, wenn du während deiner Elternzeit in Teilzeit arbeitest? Betrachten wir gemeinsam das Beispiel von Maria, die im August 2023 ihren Sohn bekommt. Sie ist in Steuerklasse 1, nicht in der Kirche und verdiente vor der Elternzeit 3.000 Euro brutto pro Monat. Sie hat sich für das Elterngeld Plus entschieden und geht vom 7. bis zum 12. Lebensmonat ihres Sohnes halbtags arbeiten. Ab dem 13. Monat arbeitet sie 30 Stunden, also 75 Prozent. Nach zwei Jahren endet ihre Elternzeit.
So viel Elterngeld Plus (plus Bonus) und Nettoeinkommen gehen monatlich auf Marias Konto ein:
Lebensmonate | Plus/Bonus + Netto-Einkommen |
3 – 6 | 621 Euro |
7 – 12 | 1.307 Euro |
13 – 24 | 2.158 Euro |
Quelle: Familienportal, Stand 02.06.2023
1. Vorteil: Du behältst deine Karriere im Blick
Gerade für uns Frauen ist es sehr wichtig, nicht zu lange aus dem Beruf auszusteigen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass wir wieder allein für Haushalt und Kind zuständig sind, unsere Karriere flöten geht und die Rente nicht reicht. Deshalb tut Frau gut daran, sich nach der Geburt des Babys nicht allzu lange dem Arbeitsplatz fernzuhalten.
Während der Elternzeit stundenweise zu arbeiten, kann dazu beitragen, den Spagat aus Mama-Dasein und unabhängiger Karrierefrau zumindest im Ansatz zu meistern. Wie du Babypause und Wiedereinstieg gut planst, erfährst du hier.
2. Vorteil: Du hast einen besonderen Kündigungsschutz
Ein weiterer Bonus: Auch dann, wenn du während deiner Elternzeit in Teilzeit bei deinem alten Arbeitgeber tätig bist, genießt du einen besonderen Kündigungsschutz. Dieser Kündigungsschutz gilt jedoch leider nicht für Teilzeitstellen, die du während der Elternzeit antrittst.
3. Vorteil: Teilzeit während der Elternzeit bringt Vorteile für die Rente
Kindererziehungszeiten werden von der Rentenversicherung honoriert, denn währenddessen sammelst du Rentenpunkte in Höhe des deutschen Durchschnittsverdienstes („Mütterrente“). Auch wenn du die ganze Zeit über zu Hause bei deinem Schatz bist. Arbeitest du während der Elternzeit jedoch in Teilzeit, erhöhst du deinen Rentenanspruch.
Wenn du während der Elternzeit in Teilzeit arbeitest, büßt du in der Regel einen Teil des Elterngeldes ein. Deswegen solltest du vorher genau kalkulieren, welches Elternzeitmodell sich für dich lohnt. Der Elterngeldrechner mit Planer des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet eine erste Orientierung.
Beziehst du Basiselterngeld, ist die aktive Erwerbstätigkeit in der Elternzeit häufig unattraktiv. Denn ab dem ersten hinzuverdienten Euro kommt es zu Kürzungen des Elterngeldes. Profitabel wird der Zuverdienst erst, wenn er deutlich über dem monatlichen Höchstbetrag des Basiselterngeldes liegt. Dafür müsstest du mit deiner Teilzeitstelle auf über 1.800 Euro netto pro Monat kommen.
Anders sieht es unter Umständen aus, wenn du dich von vornherein für Elterngeld Plus entschieden hast. Dann ist dein Zuverdienst anrechnungsfrei, wenn du weniger als die Hälfte deines früheren Nettoeinkommens zum Elterngeld Plus hinzuverdienst.
Mehr zum Thema „Zuverdienst bei Elterngeld Plus“ liest du in diesem Artikel.
Vielleicht fragst du dich jetzt, ob die Teilzeit in Elternzeit profitabler ist als die Brückenteilzeit oder aber die normale Teilzeitarbeit. Nach der Geburt eines Kindes das richtige Arbeitszeitmodell für sich zu finden, ist tatsächlich eine ganz schöne Herausforderung. Glücklicherweise gibt es flexible Modelle, die sich leichter an die sich wandelnden Gegebenheiten deines Lebens anpassen als andere. Ein Vergleich.
Teilzeit in Elternzeit: Vorteile
Teilzeit ohne Elternzeit
Vorteile:
Nachteile:
Befristete Teilzeitanstellung
Vorteile:
Nachteile:
Brückenteilzeit
Vorteile:
Nachteile:
Mehr zum Thema „Brückenteilzeit“ erfährst du in diesem Artikel.
Du kannst die Teilzeit ganz einfach bei deinem Arbeitgeber beantragen. In deinem Schreiben gibst du folgende Punkte an:
Gerne kannst du ein Musterschreiben für einen Antrag der Teilzeit während der Elternzeit hier herunterladen.
Den Antrag auf eine Teilzeitstelle musst du nur einreichen, wenn du vorher in Vollzeit tätig warst. Wenn du schon vor deinem Mutterschutz höchstens 32 Stunden pro Woche in deinem Job gearbeitet hast und du vorhast, auch während der Elternzeit in diesem Umfang zu arbeiten, muss der Arbeitgeber dem zustimmen. Du solltest deine Absichten dann gemeinsam mit dem Antrag auf Elternzeit erklären.
Für den Antrag auf eine Teilzeittätigkeit gelten dieselben Fristen wie für den Antrag auf Elternzeit selbst. Möchtest du vor dem dritten Geburtstag deines kleinen Schatzes in Teilzeit arbeiten gehen, solltest du diesen Wunsch mindestens sieben Wochen vor dem geplanten Beginn der Teilzeit beantragen. Ist dein Kind älter als 3 und jünger als 8, gilt eine Frist von 13 Wochen.
Natürlich wirken sich alle Teilzeit-Modelle fast immer negativ auf das Gehalt, den Urlaubsanspruch und die Höhe deiner späteren Rente aus. Je nach Betreuungssituation in eurem speziellen Fall kann dir eine temporäre Halbtagsbeschäftigung während der Elternzeit jedoch dabei helfen, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Sollte dein Partner im Gegenzug Vollzeit arbeiten, könntet ihr darüber sprechen, ob er deine Verdienstausfälle finanziell ausgleicht. Zum Beispiel indem er in eine private Rentenversicherung für dich einzahlt.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.