Bürgergeld statt Hartz 4: Arbeitslose dürfen mehr Schonvermögen behalten
15. Juni 2023
Müssen Arbeitslose erst ihr ganzes Vermögen aufbrauchen, um Bürgergeld zu bekommen? Zum Glück nicht, denn es gibt ein Schonvermögen.
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22. Oktober 2024
Zwar sank zuletzt die Inflation. Doch vieles bleibt teuer. Wir geben Tipps, wie du extrem Geld im Haushalt und anderswo sparen kannst.
Mit einem Haushaltsbuch siehst du schnell, wofür du zu viel Geld ausgibst. Größte Sparpotentiale bergen unter anderem unnötige Versicherungen und Abos, Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie Impulskäufe.
Wer im Haushalt und speziell bei Lebensmitteln sparen möchte, kann mit Prospekten, Apps und Vergleichsportalen Angebote finden.
Außerdem lohnt es sich, Gewohnheiten zu ändern. Beispiele: das Rad nehmen, Gebrauchtes kaufen, Heizung herunterdrehen oder kochen statt Essen gehen.
Am Monatsende ist die Kasse leer? Das kannst du ändern! herMoney hat für dich Tipps und Tricks aus verschiedenen Lebensbereichen zusammengestellt, um dir zu zeigen: Sparen geht in vielen Bereichen – etwa im Haushalt – und muss nicht unbedingt mit großem Verzicht verbunden sein.
„Wie kann ich monatlich Geld sparen?“, fragen sich aktuell viele Frauen, da es nach wie vor häufig sie sind, die Lebensmittel einkaufen und die Haushaltskasse zusammenhalten. Am Anfang steht ein gründlicher Kassensturz. Die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben zeigt dir nicht nur deine finanziellen Möglichkeiten auf, sondern auch die Stellschrauben zur Reduzierung deiner Kosten im Alltag.
Den größten Teil deiner Einnahmen verwendest du für private Konsumausgaben. Darunter verstehen die staatlichen StatistikerInnen vor allem die Ausgaben für Wohnen, Lebensmittel, Verkehr, Freizeit, Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen, Kommunikation, Gesundheit, Bekleidung sowie Bildung.
„Mehr als ein Drittel der Lebenshaltungskosten entfällt aufs Wohnen. Neben den Konsumausgaben haben private Haushalte übrige Ausgaben, die nicht dem privaten Konsum dienen, wie freiwillige Versicherungsbeiträge, Unterhaltszahlungen, Geldgeschenke oder sonstige Steuern wie Hundesteuer“, erklärt das Statistische Bundesamt.
Aber wofür genau gibst du Geld aus? Führe ein Haushaltsbuch, um es herauszufinden! Hast du deine Ausgaben erfasst, kennst du den Betrag, den du einsparen kannst. Wer extrem sparsam sein will, kann sich darüber hinaus ein paar Spartipps von FrugalistInnen abschauen.
FrugalistInnen sind diejenigen, die möglichst früh in Rente gehen wollen und daher eisern sparen.
Typische FrugalistInnen-Spartipps sind:
Aber: Auch wenn du extrem Geld sparen willst, darfst du dir ab und zu etwas gönnen!
Eine Alternative, deine Ausgaben zu strukturieren, ist die 50:30:20-Regel:
Wir zeigen dir an einem Beispiel, wie die Budgetplanung mit der 50:30:20-Regel aussehen kann:
Ausgaben | |
Fixkosten (Miete, Strom, Heizung etc.) | 1.000 Euro |
Garderobe, Restaurant, Freizeit, Sport | 600 Euro |
Vermögensaufbau/Rücklagen | 400 Euro |
Übrigens: Die Umschlagmethode kann dir helfen, dein Budget in die einzelnen Töpfe aufzuteilen und nicht über deine Verhältnisse zu leben. So kannst du quasi heimlich Geld sparen – keiner wird sehen, dass du knapp bei Kasse bist.
Wie viel kann man mit 2000 Euro netto sparen?
Die gute Botschaft. Nach einem Jahr Sparen mit der 50:30:20-Regel hast du 4.800 Euro auf der hohen Kante, in fünf Jahren sind es schon 24.000 Euro. Ein hübsches Sümmchen, nicht wahr? Das ersparte Budget kannst du zum Teil in deine Altersvorsorge investieren oder damit deinen Notgroschen aufbauen.
Du möchtest dich besser im Finanzdschungel auskennen? Endlich Geld anlegen und ein Vermögen aufbauen? Dann komm in unseren herMoneyCLUB. Hier warten hilfreiche Videokurse rund um das Thema Investieren auf dich – sowie eine Community aus gleichgesinnten Frauen. Dein Safe Space für alle finanziellen Themen!
Wenn du möglichst viel auf die hohe Kante legen willst, lohnt es sich, die größten Hebel in Bewegung zu setzen. Zwar ist es nett, die letzten Reste aus der Tomatenmark-Tube zu drücken, aber hier ist das Einsparpotenzial gering. Wo lässt sich also am meisten sparen? Wir nennen dir ein paar Beispiele.
Prüfe, welche Versicherungen du wirklich brauchst. Und vergleiche Tarife bei einer Preiserhöhung. Beispiel: Jedes Jahr Ende November kannst du schauen, ob du ein besseres Angebot für deine Kfz-Versicherung findest. Dann kannst du zum Ende des Versicherungsjahres (zum 31. Dezember) wechseln. Ist dein Auto in die Jahre gekommen, ist eine Vollkasko übrigens nicht mehr notwendig.
Es kann sich auch lohnen, die Versicherungssumme zu prüfen. Oft gibt es hier Sparmöglichkeiten, weil man sich gerne zu üppig absichert. Auch doppelte Versicherungen für ein und dieselbe Sache müssen nicht sein.
Grundsätzlich solltest du alle Policen regelmäßig durchforsten. Dafür kann man auch einen Berater oder eine Beraterin engagieren. Das kostet natürlich Geld. Aber vielleicht sparst du auf lange Sicht viel mehr dadurch.
Die zunehmende Anzahl an Streaming-Diensten verführt dazu, immer mehr Pakete zu abonnieren. Doch hast du überhaupt die Zeit, Netflix, Magenta oder Sky gleichzeitig zu nutzen? Wenn nein, wird es Zeit, sich zu überlegen, welches dieser Abos du abbestellen könntest. Dasselbe gilt natürlich auch für kostenpflichtige Podcasts oder Onlinemagazine.
Eine weitere Option: Solltest du dich nur schwer von all deinen Streaming-Diensten trennen können, denke über ein Downgrade nach. Muss es immer das Premium-Abo bei Netflix und Co. sein?
Wie oft kaufst du Klamotten, weil du gelangweilt oder gestresst bist? Diese Impulskäufe machen vielleicht kurzfristig Spaß, machen dich auf Dauer aber nicht glücklicher, sondern belasten nur dein Portemonnaie! Wenn du extrem Geld sparen willst, gilt es also, die Hektik des Alltags anders zu bewältigen.
Aber es gibt weiteres Einsparpotential. Durch Secondhand tust du nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für dein Portemonnaie. Der Kauf von Gebrauchtware tut nicht weh und du musst auch nicht aufs Designer-Stück verzichten. Doch wo findest du das, was du gerade suchst? Die Verbraucherzentrale hat dazu einiges zusammengestellt:
Nach Angaben der Verbraucherzentrale kannst du so bis zu 50 Prozent sparen.
Jeder weiß, dass Süchte ins Geld gehen. Wir haben für dich ausgerechnet, wie viel sie wirklich kosten:
Tu deinem Geldbeutel und deiner Gesundheit also etwas Gutes und verzichte auf Zigaretten und Alkohol.
Geld auf einem Girokonto ohne Zinsen liegen zu lassen, ist keine gute Idee. Denn dort entwertet die Inflation jeden Euro. Schau dich deshalb nach Anlagen wie Aktien, Fonds oder ETFs um. Im herMoney Guide ETFs für Einsteigerinnen erklären wir, wie’s geht:
Im Haushalt bietet sich jede Menge Gelegenheit, den Rotstift anzusetzen. Schauen wir uns an, welche Spartipps dich in Sachen Haushalt weiterbringen.
Seit der Ukraine-Krise haben wir gelernt, dass Strom- und Heizkosten einen Großteil der laufenden Haushaltskosten ausmachen können. Das wird sich nach Aussage der ExpertInnen auch so schnell nicht ändern. Sie prognostizieren unisono sogar weitere Erhöhungen der Energiekosten. Wie kannst du hier reagieren? Natürlich brauchst du Licht und Wärme, aber gibt es die Möglichkeit, durch einen Wechsel des Tarifs oder des Versorgers zu sparen?
Hier helfen dir Vergleichsportale. Aber vergleiche die Preise nicht nur bei einem. Denn die Betreiber haben unterschiedliche Angebote. Welche Portale eignen sich am besten? Laut einer Analyse des Süddeutschen Verlags in Kooperation mit dem Deutschen Kreditinstitut (DKI) sind Check24, VERIVOX, WechselJetzt, Wechselpiraten und Tarifcheck top (Stand 2023).
Wichtig zu wissen: Die Preise für Strom schwanken. Darum ist es günstiger, die Wasch- oder Spülmaschine in der Nacht laufen zu lassen, wenn dein Versorger flexible Tarife anbietet. Allerdings sind das leider noch nicht so viele.
Doch ab 2025 müssen sukzessive sogenannte Smart Meter (intelligente Stromzähler) installiert werden. Dann sagt dir eine App, was der Strom gerade kostet. Ist der Preis niedrig, starte Wasch- oder Spülmaschine!
Gibt es ein Öko-Programm bei Spül- und Waschmaschine, nutze es. Denn das braucht aufgrund niedriger Temperaturen weniger Strom. Auch der Staubsauger muss nicht auf der höchsten Stufe laufen.
Ansonsten heißt es: Licht und nicht genutzte Geräte ausschalten. Das gilt vor allem für die, die vor 2013 hergestellt wurden. Das Vergleichsportal Verivox hat ausgerechnet, was alte Geräte im Dauerbetrieb kosten:
Gerät | Verbrauch im Stand-by-Modus | Leistung | Kosten pro Jahr (gerundet) |
Stereoanlage | 15 Watt | 110 kWh | 65 Euro |
Fernseher (LCD) | 14 Watt | 103 kWh | 50 Euro |
Computer, Monitor und Drucker | 10 Watt | 73 kWh | 35 Euro |
Waschmaschine | 3 Watt | 22 kWh | 10 Euro |
Kaffeevollautomat | 3 Watt | 22 kWh | 10 Euro |
Quelle: Verivox
Neben der Heizung sind der Herd, die Waschmaschine, der Kühlschrank, Licht und die Gefriertruhe die größten Verbraucher. Darum überlege dir, ob sich die Anschaffung von energieeffizienten Geräten lohnt.
Bei den Lampen kannst du energiesparende LED-Birnen nutzen. Das kostet zwar zunächst, aber spart auf lange Sicht. Manchmal hilft es auch, Gewohnheiten zu verändern: Wenn du deine Spülmaschine erst laufen lässt, wenn sie voll beladen ist, sparst du laut Stiftung Warentest bei 280 Spülgängen rund 30 Euro pro Jahr.
Überalterte Heizsysteme sind weit mehr als ein Groschengrab. Bis du Eigentümerin, kannst du dich von einem Energieexperten oder einer Energieexpertin beraten lassen, ob sich eine neue Anlage lohnt und was du an Fördergeldern bekommen kannst. Bist du Mieterin mit Balkon, könntest du per Balkonkraftwerk einen Teil deiner Stromkosten über Solarenergie decken. Dazu sind eine Investition, die Genehmigung des Vermieters und die Anmeldung beim Stromversorger Voraussetzung.
Aber es hilft auch schon, weniger zu heizen. Also Thermostat runter. „Jedes Grad weniger entspricht ungefähr einer Einsparung von 6 % Energie“, rechnet die Verbraucherzentrale vor.
Nach Angaben von Statista verbrauchten die Deutschen im Jahr 2022 rund 125 Liter Wasser – und das jeden Tag. Wasser ist nicht nur rar, sondern es kostet auch. Darum überlege, ob du in Durchlaufbegrenzer für die Wasserhähne investierst, damit beispielsweise beim Duschen nicht so viel verbraucht wird. Das macht sich bezahlt. Ein Durchlaufbegrenzer spart im Jahr etwa 2633 Kilowattstunden Strom aufgrund geringer Warmwasseraufbereitung. Darüber hinaus benötigst du viel weniger Wasser. Die Stiftung Warentest sagt, dass die Wassermenge pro Minute halbiert wird.
Wer einen Garten oder Balkon hat, sollte Regenwasser auffangen. Damit kannst du deine Pflanzen gießen. Man kann auch damit putzen.
Muss es wirklich die teure Kosmetikmarke sein oder sind auch Eigenmarken der Drogerie oder No-Name-Produkte eine Option? Auch hier: Augen auf, wenn Angebote da sind. Drogerieartikel wie beispielsweise Toilettenpapier sind meist nicht verderblich.
Klar, man will eine schöne Wohnung haben. Doch Deko kostet. Warum nicht selbst etwas Nettes basteln, etwa mit Muscheln, Steinen oder Trockenblumen? Selbst Gebasteltes kann auch ein schönes Geschenk sein!
Außerdem könntest du das übrig gebliebene Wachs von Kerzen einschmelzen und wiederverwenden.
Wir bewegen uns derzeit in einer Phase der hohen Inflation. Das bedeutet, alles wird teurer. „Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,9 % gegenüber 2022 erhöht“, berichtet das Statistische Bundesamt.
Zwar sank die Rate im Januar auf unter 3 Prozent. Das heißt aber nicht, dass in allen Bereichen die Preise zurückgehen. Denn viele Unternehmen nutzen die aktuelle Lage, um ihre Preise anzuheben. Das merkst du spätestens im Supermarkt, denn die Preise der Lebensmittel bleiben hoch, sagt die Verbraucherzentrale.
Auch wenn du in Zeiten der Inflation extrem Geld sparst – essen musst du trotzdem. Deshalb gilt es, clever einzukaufen. Wir zeigen dir, wie.
Wenn du beispielsweise samstags nachmittags Gemüse einkaufst, sind die Preise oft niedriger, da Sellerie, Salat und Co. am Montag wahrscheinlich unverkäuflich sind. Mach deinen Speiseplan am besten erst, nachdem du Frischware nach Angeboten eingekauft hast. Frisch kochen ist zudem immer sparsamer, als Fertiggerichte zu verzehren – und auch noch gesünder.
Die Lebensmittelketten versprechen mehr Rabatte, wenn du ihre App installierst. Dafür gibst du deine Daten an. Möchtest du keine App installieren, um Geld zu sparen, suche beim Einkauf nach Angeboten. Aber beschränke die Suche nicht nur auf den kurzfristigen Bedarf.
Ist die Angebotsware unverderblich, kaufe größere Mengen. Nehmen wir an, die Tomaten in der Dose gibt es für 59 statt 79 Cent. Bei fünf Stück hast du schon 1 Euro gespart. Aber fahre nicht für ein Angebot kilometerweit. Das frisst den Kostenvorteil schnell auf.
Vielleicht muss es auch nicht unbedingt die Marke sein. Tests zeigen immer wieder, dass im No-Name-Produkt oft bessere Zutaten stecken.
In den USA ist es übrigens gang und gäbe, mithilfe von Coupons zu sparen. Die Methode schwappt nun auch über den Großen Teich zu uns herüber. Doch schau genau hin: Der Preis kann trotz Coupon oder Rabattaktion mitunter höher sein als beim Wettbewerber. Ob das so ist, könntest du per App recherchieren (z. B. Preisguru oder Marktguru).
Kleine Verpackungseinheiten kosten mehr. Wie viel mehr es ist, lässt sich an den Preisauszeichnungen am Regal ablesen. Hier sind die Geschäfte angewiesen, einen Vergleichspreis zu nennen.
Wir kennen es alle. Man war einkaufen und beim Auspacken merkt man, was man vergessen hat. Das Einkaufen ohne Liste ist also nicht optimal. Darum: Geh nie ohne Einkaufszettel los. Der angenehme Nebeneffekt: Du konzentrierst dich auf das, was du wirklich brauchst. Es sei denn, du entdeckst Schnäppchen-Artikel. Dann nutze diese Angebote.
In einer Arbeitswoche geben wir unbewusst viel aus. Da ist eben die Tasse Kaffee oder Tee, die man morgens auf dem Weg zur Arbeit kauft, dazu ein Sandwich – und schon bist du mindestens 5 bis 6 Euro los. Das kannst du ändern.
Stehe morgens etwas früher auf, trinke deinen Kaffee zu Hause oder nimm ihn mit. Das Brot für die Pause kann man ebenso in der heimischen Küche belegen. Vielleicht noch ein Radieschen oder einige Gurkenscheiben dazu? Dann ist auch noch etwas Gesundes in der Brot-Box. Wer mittags essen geht, gibt laut einer Befragung der Spendit AG im Durchschnitt 7,43 Euro täglich aus. Das summiert sich im Monat auf knapp 149 Euro.
Zum Weiterlesen: 30 Tipps, um schnell viel Geld im Alltag zu sparen
Auch in deiner Freizeit kannst du extrem Geld sparen, wenn du auf alle Details achtest. Wir haben ein paar Ideen für dich.
Schon mal an einer Spar-Challenge teilgenommen? Sie kann dir auf spielerische Art und Weise helfen, regelmäßig kleinere Beträge zur Seite zu legen. In unserem Artikel über Spar-Challenges zeigen wir dir, wie’s geht.
Disclaimer: Alle Angaben sind ohne Gewähr. Trotz sorgfältiger Recherche kann herMoney keine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernehmen. Der Artikel dient lediglich der allgemeinen Information und stellt keine Rechtsberatung dar.
Hinweis: Der Artikel wurden von Christiane Habrich-Böcker verfasst und zuletzt im Oktober 2024 von Laura Gaida ergänzt und aktualisiert.